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Antworten des Außenministers der Russischen Föderation, Sergej Lawrow, auf Medienfragen nach den Verhandlungen mit der Außenministerin des Königreichs Norwegen, Anniken Huitfeldt, Tromsø, 25. Oktober 2021

2167-26-10-2021

 

Inoffizielle Übersetzung aus dem Englischen

 

Frage: Herzlich willkommen in Norwegen. Sie hatten das erste Treffen mit der Außenministerin Norwegens, Anniken Huitfeldt. Welches Thema ist Ihres Erachtens das wichtigste von denen, die sie besprochen haben? Welche Änderungen erwarten Sie von der neuen Regierung Norwegens?

Sergej Lawrow: Wir besprachen unsere Beziehungen im Ganzen. Sie umfassen viele Aspekte. Auf der einen Seite haben wir eine gemeinsame Geschichte. Ich freute mich und war tief berührt, zusammen mit der Außenministerin Norwegens an der Zeremonie der Niederlegung der Kränze an das Denkmal für sowjetische Kriegsgefangenen, die im Zweiten Weltkrieg fielen, teilgenommen zu haben. Ich mache das regelmäßig auch in Kirkenes, um an den Sieg zu gedenken, bei dem die Rote Armee Finnmark im Norden Norwegens befreite. Ich drücke meinen Dank an alle norwegischen Anführer aus: Seine Majestät, Premierminister, Minister und Mitglieder der Regierung Norwegens, die diesem Thema immer große Aufmerksamkeit widmen.

Diese Erscheinung des gegenseitigen Respekts hebt die Verbindung zwischen unseren Völkern, die dank einem vor einigen Jahren unterzeichneten Abkommen über die Einführung der Visafreiheit im Grenzgebiet nebeneinander wohnen, eng zusammenwirken, hervor. Das bringt einen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Nutzen den Einwohnern, die auf beiden Seiten der Grenze wohnen. Das alles wird morgen während des Ministertreffens des Euroarktischen Barentssee-Rats besprochen.

Auf der anderen Seite ist Norwegen ein Nato-Mitglied. Diese Organisation kann nicht als Freund Russlands bezeichnet werden. Die Mitgliedsstaaten der Allianz beschlossen, dass sie keine Freundschaftsbeziehungen pflegen wollen, dass sie die Grundakte über gegenseitige Beziehungen, Zusammenarbeit und Sicherheit zwischen der Russischen Föderation und der Nato nicht mehr als Grundlage für Zusammenwirken nutzen wollen. Sie nennen Russland und nun auch China, diese zwei Länder zusammen, eine Bedrohung für die Allianz. Die Nato ist in der Suche nach ihrer künftigen Bestimmung. Mein guter Freund Jens Stoltenberg, der einst ein ausgezeichneter Premierminister Norwegens war, sagt jetzt, dass die Nato für die Sicherheit der ganzen Welt, darunter der Indopazifischen Region und Lateinamerikas sorgen soll.

Natürlich haben wir Auseinandersetzungen bei Herangehensweisen mit unseren norwegischen Nachbarn. Wir haben sie fair und offen besprochen. Heute schnitten wir eine Frage über die weiteren Verhandlungen zwischen Verteidigungs- und Außenministerien unserer Länder an. Ich lud die Ministerin ein, Russland zu jedem für sie passenden Zeitpunkt zu besuchen. Wir haben auch Kanäle des Zusammenwirkens zwischen den Zivilschutzministerien über Rettungsoperationen in der Arktis-Region. So ist das Leben.

Ein Teil der zwischen uns vorhandenen Meinungsverschiedenheiten liegt im ideologischen Bereich. Wer „die Nummer Eins“ ist, wer „die Welt regiert“ – das alles hören wir von den „Nato-Freunden“. Wir denken, dass man sich auf das reale Leben konzentrieren sollte. Die Imagination der Nato entwickelte sich um die Abschreckung und Vorbereitung auf einen Angriff auf Russland. Die deutsche Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer sagte, dass sie dazu bereit sein sollen, Russland mit Atomwaffeneinsatz zu drohen. Das sind alles Phantasien. Vielleicht bringen sie ihr und ihren einzelnen Gleichgesinnten Vergnügen.

Doch ich hoffe und weiß, dass die Norweger ein pragmatisches Volk sind. Wir wollen pragmatisch sein und uns auf die positiven Momente konzentrieren.

Ich hoffe, dass Norwegen als Mitglied der Nato unter vollständiger Berücksichtigung der Wichtigkeit der Beziehungen zu Russland vorgehen wird.

Frage: Norwegen und Russland sind die wichtigsten Erdgas-Exporteure auf dem europäischen Markt. Erörtern Moskau und Oslo die Möglichkeit einer Kooperation, um die Situation auf dem Gasmarkt zu stabilisieren und sich um die Volatilität zu kümmern, die wir in diesem Jahr beobachteten?

Angesichts der trüben Situation in den Beziehungen zwischen der Nato und Russland, erörtern Russland und Norwegen eine engere Zusammenarbeit zwischen den Verteidigungsministerien in der nächsten Zukunft?

Sergej Lawrow: Ich denke, dass wir als Außenminister nicht die Gasfrage besprechen sollen. Wir befassen uns nicht mit Erschließung bzw. Verkauf von Gas.

Was die Beziehungen Russlands zur Nato angeht, würde ich nicht sagen, dass eine katastrophale Situation entstanden ist. Um katastrophal zu sein, sollte man zumindest irgendwelche Beziehungen haben. Wir haben keine Beziehungen zur Nato. Doch wir wirken mit Norwegen unter anderem bei Sicherheitsfragen zusammen, wovon ich bereits sprach. Und wir wollen sie auf ein höheres Niveau bringen, darunter auf der Ebene der Verteidigungsminister, als Zusatz zu den existierenden regelmäßigen Sicherheitsfragen.

Frage: Erörtern Sie die Möglichkeit der Erweiterung der bilateralen Kontakte zwischen den Verteidigungsministerien?

Sergej Lawrow: Ich habe diese Frage gerade beantwortet. Wir haben Kontakte zwischen den Verteidigungsministerien und möchten sie auf ein höheres Niveau bringen.

 

 

 

 

 


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